Technische Daten: | |
Hersteller: | Tamiya |
Modell: | TA02 |
Maßstab: | 1:10 |
Gattung: | 4WD Onroad |
Länge: | 445mm |
Breite: | 187mm |
Gewicht: | |
Antrieb: | Elektro |
Preis | 200,- DM |
Wir schreiben das Jahr 1996 und Conrad-Elektronik hat ein Angebot, ein Tamiya TA02 mit Mercedes DTM-Karosserie für 200,- Mark. Da kann ich einfach nicht widerstehen und schlag zu. Als ich nach Hause komme, habe ich dann meinen ersten 1:10er Tourenwagen. Und dann auch noch einer mit Elektroantrieb.
Setup 1:
- Motor: Johnson 540er Blechmotor
- Regler: mechanischer Tamiya Regler
- Akkus: 6 Zellen 1600 mAh SubC
Das Standard Baukasten Setup. Nun ja, was soll ich dazu sagen, ich bin einen 1:8er Verbrenner gewohnt und habe mich doch auf ein paar Abstriche in Sachen Geschwindigkeit und Beschleunigung eingestellt. Doch was mich erwartet, ist schlichtweg enttäuschend. Also bin ich schon 2 Tage später in einem Fachgeschäft, Modellbau Lismann in Neunkirchen. Dort habe ich dann den Motor und den Regler des nächsten Setups gekauft.
Setup 2:
- Motor: Team Orion 15×3
- Regler: Mtronics
- Akkus: 6 Zellen 2400 mAh Sanyo SubC
Der erste richtige Motor und der erste richtige Regler. Die Fahrleistungen sind richtig gut und auch am Regelverhalten des Mtronics gibt es nix zu meckern. Für lange Zeit war dies mein Setup, mit dem ich hundert Akkulandungen fuhr.
In dieser Zeit gibt es auch einige Defekte. Nach einem Überschlag bei Vollgas, der jäh von einer Hauswand gestoppt wird, brechen 2 Karosseriesteher, bei anderen Überschlägen ein Querlenker vorn.
Setup 3:
- Motor: Team Orion 15×3
- Regler: Carson Max Speed
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
Ich habe den Regler getauscht. Der Mtronics Regler fing bei Wasserkontakt immer an zu spinnen. Der Carson Max Speed ist wasserdicht. Somit ergeben sich bei Wasserdurchfahrten keine Probleme mehr. Ein positiver Nebeneffekt ist, das der Carson Regler deutlich kühler bleibt. Auch mit diesem Setup verfahre ich mindestens hundert Akkuladungen.
Jedoch treten auch hier einige Defekte auf. Ein heraus stehender Pflasterstein zerstört mein vorderes Differentialgehäuse. Beim Fahren auf dem Parkplatz endet ein leichtes Untersteuern bei Vollgas genau auf der Ecke eines Bordsteines. Dabei bricht das komplette Chassis mitten durch. Wie man jedoch leicht erkennt, ist kein einziger Defekt auf Verschleiß zurück zu führen. Die Ursache sind jedes Mal mein meine mangelnden Fahrkünste.
Setup 4:
- Motor: GM 17×2 Purple Bull Truck
- Regler: Carson Max Speed
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
Nach langer Zeit, in der der Carson Motor gute und treue Dienste geleistet hat, wird er durch den GM Purple Bull ersetzt. Jedoch ist dieser Motor eine herbe Enttäuschung. Das Auto ist deutlich langsamer und beschleunigte schlechter. Also rüste ich umgehend zurück auf den alten Carson Motor.
Setup 5:
- Motor: Kontronik Twist 37
- Regler: Kontronik Jazz 80-6-18
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
Nachdem ich aus dem Bootsbereich die Brushlesskomponenten schon habe, will ich sie auch mal im Auto ausprobieren. Das funktionierte auch hervorragend. Die Kraft ist einfach atemberaubend, die Geschwindigkeit riesig und die Beschleunigung erst. Jedoch gibt das hintere Getriebe nach kurzem auf. Nun, ich will dies nicht alleine auf den Brushlessmotor schieben. Das Getriebe ist, wie das gesamte Fahrzeug schon 8 Jahre alt und nie ausgetauscht worden, so das ich auf normaler Verschleiß tippe.
Setup 6:
- Motor: Mega ACn 22-30-2
- Regler: Kontronik Jazz 80-6-18
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
- Räder: 1:8er MiniPin
Eine neuer Tag ein neuer Test. Ich will einfach mal die 1:8er Buggyreifen auf diesem Chassis ausprobieren. Damit will ich mehr Bodenfreiheit gewinnen und das Auto, das ja eigentlich ein Glattbahn-Fahrzeug ist ein wenig gelängetauglicher machen. Deshalb habe ich mir von Carson ein Paar Adapter gekauft, um auf das 1:10er Chassis 1:8er Reifen für 17mm Mitnehmer zu montieren. Das ganze funktioniert auch sehr gut. Die Geländegängigkeit ist ausgezeichnet. Die Übersetzung muss ich nicht anpassen, da der Motor mit 1770 U/V deutlich langsamer dreht als ein üblicher 540er Auto-Motor. Aber die Leistungsentfaltung des Brushlessmotors ist unglaublich. Vollgas aus dem Stand bringt Überschläge, Vollbremsung ebenfalls. Mit ein bisschen Feingefühl im Gasfinger sind Wheelies locker möglich. Der Jazzregler unterstützte dies durch sein sehr gutes Regelverhalten. Jedoch ist die Belastung des Antriebsstranges enorm und ich höre mehrmals deutliche Knackgeräusche aus dem Getriebe. Aber es machte Spaß. Mit dem MiniPin Reifen ist immer mehr als genug Grip vorhanden und die Bodenfreiheit ist über alle Grasbüschel erhaben. Was das Vergnügen jedoch einschränkt, sind die nicht gesperrten Differentiale. Da ich den Wagen auch weiter noch auf der Straße einsetzen will, ist dies aber nicht so einfach zu lösen. Nun ja, so begnüge ich mich mit der gewonnenen Geländegängigkeit und wo ein wenig fehlt wird es einfach mit mehr Gas wett gemacht. Ein weiteres Manko ist der hohe Schwerpunkt, der in schnell gefahrenen Kurven immer wieder zum Umkippen führt.
Setup 7:
- Motor: Hopf Viper 650
- Regler: Carson Speed 12V
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
- Reifen: 1:8er MiniPin
Nach den Tests mit dem Brushlessmotor haben mir die großen Reifen Spaß gemacht. Jedoch will ich die Belastung des Antriebsstrangs reduzieren. Ich habe noch einen Hopf Viper 650 herumliegen, der nur 2200 U/V dreht. Nun mag man denken „nur 2200 U/V, der Brushless drehte doch weniger“. Jedoch bricht die Drehzahl des Bürstenmotors unter Last deutlich mehr ein, als die des Brushlessmotors. Somit ist der Bürstenmotor also der zahmere Geselle. Also, der Motor ist schnell eingebaut und ein Ritzel mit 2 Zähnen weniger montiert. Die Geländegängigkeit ist noch voll erhalten, aber im Gegensatz zum Brushless ist der Leistungseinsatz weniger brutal. Der Wagen ist extrem feinfühlig steuerbar und sogar richtig trialfähig und es macht viel Spaß damit relativ langsam durch den Wald zu cruisen und trialen.
Setup 8:
- Motor: Graupner Speed 600 Race
- Regler: Carson Speed 12V
- Akkus: 6 Zellen 3000 mAh Panasonic SubC
- Reifen: Tamiya Rally Block
Ich habe auf die Tamiya Rally Block Reifen umgerüstet. Mit dem geringeren Durchmesser wird der Schwerpunkt gesenkt und der Kippneigung entgegen gewirkt. Dadurch lässt sich wieder richtig schön driften. Doch auch in leichterem Gelände machen diese Reifen eine guten Figur, da ihr Durchmesser doch noch deutlich größer ist als bei normalen 1:10er Straßenreifen. Die Motor-Regler-Kombination besticht durch gute Regelbarkeit, feinfühliges Ansprechverhalten und vollkommen ausreichende Maximalleistung. Dazu kam dann noch die nun montierte Käfer Karosserie, die diese Ausflüge ins Gelände mit entsprechender Bewegungsfreiheit belohnte. Bis auf weiteres wird diese Setup wohl mein Lieblingszeitvertreib bleiben, da es sowohl auf der Straße, wie auch im Gelände Spaß macht ohne das lange Umbauten notwendig sind.
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