Technische Daten | |
Hersteller | Hopf Modelltechnik |
Modell | Snake Ay |
Gattung | Mono 1 / Mono A |
Antrieb | halbgetaucht |
Länge | 560mm |
Breite | mm |
Gewicht | ca. 1000g |
Nachdem ich einiges über die Fahreigenschaften dieses Rumpfes gelesen habe, hat ihn Karlo doch glatt als Weihnachtsangebot im Shop. Da gibt es kein langes Nachdenken und schon am nächsten Tag ist er auf dem Weg.
Da ich noch keinen Brushless-Motor in dieser Größe und auch keinen passenden Regler haben, will ich den Rumpf „konventionell“ also mit Bürstenmotor aufbauen. Doch leider kommt ich zeitlich nicht dazu.
Nachdem der Rumpf nun fast 2 Jahre im Keller im Regal gelegen hat, soll er neu belebt werden. Ich will an einem S7 rennen teilnehmen und das ist schon am Samstag. Zum bestellen eines anderen Rumpfes reicht das nicht mehr, aber ich habe ja noch die Snake Ay im Keller. Also wird sie kurzerhand aufgebaut. Eine 4mm Wellenanlage liegt noch herum, ein Aluruder ist auch noch in der Teilekiste und ganz unten liegt noch eine Turnfinne samt Halter herum. Also, das ist doch super. Da ich noch eine dünne selbstlaminierte Carbonplatte im Keller hab, wird der Flutkanal aus dieser ausgeschnitten. Der Motorhalter wird aus einem anderen Reststück einer Carbonplatte gemacht. Nach ein wenig Suchen finde ich ich auch noch ein kleines Servo. Perfekt. Samstag Mittag und das Boot steht fast, nur noch den Notaus einkleben.
Setup:
- Motor: Hopf Viper 600 EcoRace
- Regler: Carson Speed Max
- Akkus: 7 Pansan 3200mAh SubC
- Schraube: Graupner K37,5
Es ist Sonntag Morgen und die erste Testfahrt steht an. Leider ist sie auch gleichzeitig der erste Lauf zum S7 Rennen der IG Südwest in Kaiserslautern.
Das Boot schlägt sich wacker. Die Probleme liegen eher an anderer Stelle. Der Fahrer, also meine Wenigkeit, ist eben das Fahren ums Dreieck nicht gewohnt. Also verpasse ich etliche Bojen und muss manchmal ziemlich um den Kurs zacken, damit ich überhaupt vorwärts komme. Aber die anderen Fahrer sind sehr nachsichtig und hilfsbereit.
Ein weiteres Problem sind die Akkus. Die Pansan sind sehr günstige Akkus und ich habe somit bei weitem nicht die Spannungslage, die bei den Akkus der anderen Fahrer zu finden ist. Somit fehlt mir hörbar Drehzahl und aufgrund der Einheitsmotoren auch Geschwindigkeit.Aber was positiv auffällt gegenüber den anderen Booten ist ihre Unempfindlichkeit gegen Wellen. Während die anderen mit zunehmender Renndauer und Wellenhöhe unruhiger werden, fährt die „Snake Ay“ zwar nun etwas freier und schneller, aber immer noch absolut unbeirrt ihre Bahn. Aufgrund der Rumpfbreite und des Bodeneffektes schwebt sie förmlich von Welle zu Wellen um dann aber bei den Bojen wie ein Eco ums Eck zu gehen. Doch das reicht leider nicht um die fehlende Geschwindigkeit auszugleichen.
Aber ich sehe es olympisch, dabei sein ist alles und wenn ich ankomme und mein Boot nicht versenke, dann war es ein voller Erfolg und so ist es auch. Es macht einfach unglaublich Spaß und am Ende des Tages springt ein 6. Gesamtplatz heraus.
Diese Setup habe ich fast 2 Jahre gefahren. Doch so langsam ist ein kleiner Umbau notwendig. Da ich den Rumpf nicht mehr für Rennen einsetze, und vorerst auch kein Brushless einziehen soll, spachtele ich erst einmal die Stufe ein wenig auf. Am Ende sind es etwa 4mm, die die Stufe gewachsen ist. Also ab an den See und ausprobieren, wie das funktioniert. Und es geht, sie kommt trotz des einfachen Blechbüchsenmotors frei und läuft sauber.
Nach einer weiteren Saison habe ich nun aus einem anderen Boot einen Twist 37 über und er soll seinen Platz in die Snake Ay finden. Da der Motorhalter für 600er Blechmotoren gemacht ist, passt der Twist sofort. Nun noch den Jazz Regler ins Boot bringen und fertig.
Setup:
- Motor: Kontronik Twist37
- Regler: Kontronik Jazz 80-6-18
- Akkus: 7 Panasonic 3000mAh SubC
- Schraube: Graupner K37,5
Mit diesem Setup macht die „Snake Ay“ ihrem Ruf als Randaleboot alle Ehre. Aberwitzige Geschwindigkeiten, irrwitzige Abflüge und ein Salto auf jeder Geraden sind einfach nur zum Funfahren da. Ums Eck geht sie immer noch wie ein Eco, aus Fullspeed funktionieren 120° Kurven fast auf der Stelle. Aber was das Beste ist, man hat fast das Gefühl, statt Strom zu verbrauchen produziert sie welchen. Auch mit den alten ausgelutschten Zellen sind Fahrzeiten von 10 Minuten möglich. Wunderbar.
Der Winter naht und der Twist wandert in ein 1:10er Auto. Doch ich hab da noch einen Feigao liegen, ein Motor in 480er Baugröße. Damit konnte man die Wellenanlage flacher stellen und ein wenig die Überschläge und Abflüge mindern. Also auf ins Boot damit.
Setup:
- Motor: Feigao 35/7
- Regler: Kontronik Jazz 80-6-18
- Akkus: 7 Panasonic 3000mAh SubC
- Schraube: K37,5
Die erste Testfahrt bestätigt die Überlegungen. Der Motor ist in dem Boot gut aufgehoben und befeuert es standesgemäß. Nach dem Abgang meiner „Mini Super Sonic“ hat sie sich so zu meinen neuen Butter-und-Brot Boot gemausert.
Inzwischen habe ich dieses Boot verkauft.
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