In den Foren ließt man nur gutes über diesen Rumpf. Er gleitet leicht, braucht wenig Strom, verträgt hohe Geschwindigkeiten usw. Deshalb habe ich mir eine Beast gebraucht gekauft.
Irgendwie bekomme ich dieses Boot nicht richtig zum Laufen. Es rollt permanent. Drehungen um die Längsachse sind ganz normal und auch ein extremer Seitenzug. Ich probiere alle Möglichkeiten aus, das Fahrverhalten zu verbessern. Schwerpunktverlagerung, sowohl nach vorn und hinten, wie auch nach außen oder weiter zur Welle hin, Neigung des Ruderblattes, Austausch der Schraube usw. Aber nicht hilft. Auf diese Weise verliere ich immer mehr das Interesse an diesem Boot, bis es schließlich nur noch im Regal steht.
Nachdem Heinko Danz den Rumpf im rc-raceboats Forum vorgestellt hat, wusste ich, den muss ich haben. Mir gefällt die Form, die so gar nicht fragil oder gar grazil erscheint. Deshalb hat sie schon nach kurzer Zeit ihren Spitznamen weg, „Fat Duck“, fette Ente. Wenn sie da so mit 8 Zellen im Bauch in den Wellen dümpelt, dann bräuchte ich eigentlich gar kein Gas zu geben. Oder ich fahre ganz gemütlich mit den Kuttern im Kreis umher.
Mein Anfangssetup. Damit läuft das Boot auch schon ganz brauchbar und die Ausstattung ist eine sehr preisgünstige. Doch ein wenig mehr Speed habe ich mir schon erwartet. Deshalb wird schon kurz darauf wieder umgebaut.
Mit diesem Setup ist das Boot wie verwandelt. Boah, die fliegt. Ein geniales Fahrbild. Und sogar ohne Turnfinne ist der Geradeauslauf gut. Nur in Kurven muss man aufpassen. Ein klein wenig zu viel Zug am Ruder und schon kringelt sie sich ein. Doch daran ändere ich nichts, denn ohne Turnfinne kommt sie im Grenzbereich wunderbar in den Drift. Fast schon so als würde man mit einem Rallyauto fahren.
Nachdem ich einiges über die Fahreigenschaften dieses Rumpfes gelesen habe, hat ihn Karlo doch glatt als Weihnachtsangebot im Shop. Da gibt es kein langes Nachdenken und schon am nächsten Tag ist er auf dem Weg.
Da ich noch keinen Brushless-Motor in dieser Größe und auch keinen passenden Regler haben, will ich den Rumpf „konventionell“ also mit Bürstenmotor aufbauen. Doch leider kommt ich zeitlich nicht dazu.
Nachdem der Rumpf nun fast 2 Jahre im Keller im Regal gelegen hat, soll er neu belebt werden. Ich will an einem S7 rennen teilnehmen und das ist schon am Samstag. Zum bestellen eines anderen Rumpfes reicht das nicht mehr, aber ich habe ja noch die Snake Ay im Keller. Also wird sie kurzerhand aufgebaut. Eine 4mm Wellenanlage liegt noch herum, ein Aluruder ist auch noch in der Teilekiste und ganz unten liegt noch eine Turnfinne samt Halter herum. Also, das ist doch super. Da ich noch eine dünne selbstlaminierte Carbonplatte im Keller hab, wird der Flutkanal aus dieser ausgeschnitten. Der Motorhalter wird aus einem anderen Reststück einer Carbonplatte gemacht. Nach ein wenig Suchen finde ich ich auch noch ein kleines Servo. Perfekt. Samstag Mittag und das Boot steht fast, nur noch den Notaus einkleben.
Setup:
Motor: Hopf Viper 600 EcoRace
Regler: Carson Speed Max
Akkus: 7 Pansan 3200mAh SubC
Schraube: Graupner K37,5
Es ist Sonntag Morgen und die erste Testfahrt steht an. Leider ist sie auch gleichzeitig der erste Lauf zum S7 Rennen der IG Südwest in Kaiserslautern.
Das Boot schlägt sich wacker. Die Probleme liegen eher an anderer Stelle. Der Fahrer, also meine Wenigkeit, ist eben das Fahren ums Dreieck nicht gewohnt. Also verpasse ich etliche Bojen und muss manchmal ziemlich um den Kurs zacken, damit ich überhaupt vorwärts komme. Aber die anderen Fahrer sind sehr nachsichtig und hilfsbereit.
Ein weiteres Problem sind die Akkus. Die Pansan sind sehr günstige Akkus und ich habe somit bei weitem nicht die Spannungslage, die bei den Akkus der anderen Fahrer zu finden ist. Somit fehlt mir hörbar Drehzahl und aufgrund der Einheitsmotoren auch Geschwindigkeit.Aber was positiv auffällt gegenüber den anderen Booten ist ihre Unempfindlichkeit gegen Wellen. Während die anderen mit zunehmender Renndauer und Wellenhöhe unruhiger werden, fährt die „Snake Ay“ zwar nun etwas freier und schneller, aber immer noch absolut unbeirrt ihre Bahn. Aufgrund der Rumpfbreite und des Bodeneffektes schwebt sie förmlich von Welle zu Wellen um dann aber bei den Bojen wie ein Eco ums Eck zu gehen. Doch das reicht leider nicht um die fehlende Geschwindigkeit auszugleichen.
Aber ich sehe es olympisch, dabei sein ist alles und wenn ich ankomme und mein Boot nicht versenke, dann war es ein voller Erfolg und so ist es auch. Es macht einfach unglaublich Spaß und am Ende des Tages springt ein 6. Gesamtplatz heraus.
Diese Setup habe ich fast 2 Jahre gefahren. Doch so langsam ist ein kleiner Umbau notwendig. Da ich den Rumpf nicht mehr für Rennen einsetze, und vorerst auch kein Brushless einziehen soll, spachtele ich erst einmal die Stufe ein wenig auf. Am Ende sind es etwa 4mm, die die Stufe gewachsen ist. Also ab an den See und ausprobieren, wie das funktioniert. Und es geht, sie kommt trotz des einfachen Blechbüchsenmotors frei und läuft sauber.
Nach einer weiteren Saison habe ich nun aus einem anderen Boot einen Twist 37 über und er soll seinen Platz in die Snake Ay finden. Da der Motorhalter für 600er Blechmotoren gemacht ist, passt der Twist sofort. Nun noch den Jazz Regler ins Boot bringen und fertig.
Mit diesem Setup macht die „Snake Ay“ ihrem Ruf als Randaleboot alle Ehre. Aberwitzige Geschwindigkeiten, irrwitzige Abflüge und ein Salto auf jeder Geraden sind einfach nur zum Funfahren da. Ums Eck geht sie immer noch wie ein Eco, aus Fullspeed funktionieren 120° Kurven fast auf der Stelle. Aber was das Beste ist, man hat fast das Gefühl, statt Strom zu verbrauchen produziert sie welchen. Auch mit den alten ausgelutschten Zellen sind Fahrzeiten von 10 Minuten möglich. Wunderbar.
Der Winter naht und der Twist wandert in ein 1:10er Auto. Doch ich hab da noch einen Feigao liegen, ein Motor in 480er Baugröße. Damit konnte man die Wellenanlage flacher stellen und ein wenig die Überschläge und Abflüge mindern. Also auf ins Boot damit.
Die erste Testfahrt bestätigt die Überlegungen. Der Motor ist in dem Boot gut aufgehoben und befeuert es standesgemäß. Nach dem Abgang meiner „Mini Super Sonic“ hat sie sich so zu meinen neuen Butter-und-Brot Boot gemausert.
Das erste Setup in diesem Boot. Jedoch fehlt mir die Zeit, so das ich den ganzen Sommer über nicht dazu komme das Boot zu testen und abzustimmen. Außerdem muss ich mir einen anderen Weiher suchen, das es deutlich größer und schneller ist als meine bisherigen Boote. Dies erfordert jedoch noch mehr Zeit, insbesondere Anfahrtszeit, die ich aber auf absehbare Zeit nicht habe.
Als ich einmal wieder in der in der Nähe von Waiblingen bin, mache ich einen kurzen Abstecher zu Karlo. Sicher, die Firma Hopf ist kein Modellbaugeschäft, aber wenn man Karlo auf dem richtigen Fuß erwischt, dann ist er ein sehr hilfreicher Modellbaukollege. Ich habe Interesse an einen neueren Mono 2 Rumpf und nach einem längeren Gespräch empfiehlt er mir die Nightmare. Augenscheinlich ein interessanter Rumpf. Eine passende Wellenanlage, Motorhalter, Ruder und Turnfinne sind in den riesigen Auswahl schnell gefunden und auch schnell in den Regalen zusammen gesucht.
Zu Hause angekommen mache ich mich an den Aufbau der Nightmare. Da mir der Unterboden etwas weich vorkommt soll er mit einer Lage 163er Carbon versteift und danach noch mit 49er Glasgewebe abgedeckt und isoliert werden. Als dies beendet ist, mache ich mir eine Schablone für den Flutkanal, was schnell geschehen ist. Aus einer selbst laminierten Carbonplatte ist die Flutkanalwand schnell heraus getrennt. Doch warum nur einmal? Ich schneide eine zweite Wand aus. Diese soll zum einen der weiteren Versteifung des Rumpfes dienen. Außerdem soll sie das Oberdeck abstützen, so das dieses bei einem Überschlag oder Abtauchen nicht so schnell eingedrückt wird und somit der Rumpf länger dicht bleibt. Und natürlich soll diese Wand das Lenkservo aufnehmen. Damit sie nicht zu schwer wird, wird sie großzügig mit Langlöchern erleichtert. Dann werden die Flutkanalwand und die Stützwand mit Sekundenkleber im Rumpf befestigt und mit angedicktem 24h Epoxi-Harz und Glasgewebe einlaminiert.
Beim Einbau der Wellenanlage erinnere ich mich an die Aussage von Karlo, den Schwerpunkt ein gutes Stück weiter nach vorn zu legen. Also länge ich die Bauelemente entsprechend ab und passe sie ein. Noch das Ruder und die Turnfinne montieren, die Anlenkung befestigen und fertig ist das Boot.
Das Fahrverhalten mit diesem Setup ist recht passabel. Allerdings fehlt doch ein gutes Stück bis zur angepeilten Geschwindigkeit. Der Rumpf läuft sehr nass und dadurch schon narrensicher. Allerdings nur auf der Geraden. In den Kurven bockt er wie ein Rodeopferd und schon Viertelgas ist kaum beherrschbar. Beim Verlagern des Schwerpunktes nach hinten verbessert sich das Kurvenverhalten minimal, aber nicht entscheidend. Außerdem habe ich das Problem, das die Nightmare sich mit symetrischer Akkuverteilung, 6 Zellen rechts der Welle und 6 Zellen links, nicht drehen will. Also beide Packs nach links gepackt und schon ist das Drehen kein Problem mehr, dafür die Kurven jetzt um so mehr. Durch die asymetrische Gewichtsverteilung schlägt der Rumpf in den Kurven nach außen über. Somit sind die Kurven nur noch im Schleichfahrt möglich.
Der nächste Verbesserungsversuch, ich verändere die Neigung der Ruderachse. Durch einen Unterlegkeil neigt sie sich nun unten zum Boot hin. Dadurch will ich erreichen, das sie sich in Kurven mit dem Hinterteil auf das Wasser presst und somit nicht mehr so stark durch die Kurven holpert. Doch auch dies bringt keine wirkliche Verbesserung.
Ich stelle nun die Ruderachse wieder senkrecht. Nun spiele ich ein wenig mit der seitlichen Neigung der Turnfinne. Ich drehe sie nach außen, so dass sie in Rechtskurven senkrecht zur Wasseroberfläche steht. Vielleicht war das Problem ja auch, das das Ruder und die senkrechte Turnfinne den Rumpf am Heck zu stark aufs Wasser gedrückt haben und er deshalb zu hoppeln anfing. Aber auch dieser Versuch bringt keine wirkliche Verbesserung.
Testweise baue ich den KD ein. Damit wandert der Schwerpunkt gegenüber den Mega doch deutlich nach vorn. Doch an 12 Zellen beschleunigt der Motor das Boot höchstens auf Kindergeschwindigkeit. Echte Gleitfahrt ist kaum möglich und so wird kurzerhand ein weiterer Akkupack hinein gepackt.
18 Zellen in einem Mono 2 Rumpf, das sollte eigentlich recht viel sein. Aber er ist ja fast so groß wie alte Mono 3 Rümpfe, also wird er das wohl auch tragen. Ein kurzer Test, ja, der Rumpf schwimmt nicht nur dynamisch, sondern auch noch im Stillstand.
Die Testfahrt ist nicht all zu lange. Die Leistung ist mehr als ausreichend und es gibt nach der Fahrt auch keine nennenswerten Temperaturprobleme. Aber die Kurven werden immer schlimmer. Auf rohen Eiern zu gehen ist leichter. Entweder pumpt und hoppelt sie ums Eckt, oder sie rutscht mit den Hinterteil gnadenlos weg und dreht sich ein. So macht das Fahren einfach keinen Spaß und ich werde mir wohl weiter überlegen, wie ich das in den Griff bekommen kann.
Nach etlichen Jahren mit Modellautos will ich etwas neues ausprobieren. Ich schaue mich im Bekanntenkreis um und entdecke die ferngesteuerten Rennboote. Also mache ich mich auf die Suche und durchforste etliche Foren. Wie sieht die Szene aus, welche Klassen gibt es, welche Hersteller und Anbieter. Nach 2 Monaten des intensiven Lesens habe ich mich entschieden. Es wird eine Thunder von Hopf. Also rufe ich einfach bei Karlo an und bestelle sie als Komplettset. Jedoch hat er keinen Ruderausleger für das Boot im Programm. Nun ja, denke ich mir, da ist ja auch kein großes Problem.
Als das Paket ankommt, beginne ich sofort. Die Wellenanlage wird abgelängt, der Motorhalter ausgerichtet und dann alles eingeklebt. Dann beginne ich zu überlegen, wie ich das Problem mit dem Ruderhalter löse. Es wird gemessen und probiert aber mir fällt einfach nichts sinnvolles ein. So steht der Rumpf dann etwa 2 Jahre im Regal und jedes mal wenn ich ihn ansehe, tut es mir weh. Also mache ich mich nach einiger Zeit wieder ans Werk. Diesmal wird ein Ruderausleger gebaut. Dazu säge ich entsprechende Stücke aus Leiterplatten aus. Diese sind kupferbeschichtet und lassen sich so zu einem Kasten verlöten, der sich nach hinten verjüngt. Dort kommt noch eine vertikale Bohrung durch die Konstruktion und schon kann ich ein Hopf Standard Alu-Ruderblatt samt Anlenkung befestigen. Jetzt fehlt noch der Servohalter, zuerst will ich dieser ebenfalls aus Leiterplatten fertigen. Doch das Ergebnis gefällt mir nicht. Nach einigem Suchen finde ich dann doch noch passendes Material. Aus den leeren Gehäuse einer USB-Festplatte säge ich dann ein Stück heraus und bearbeite es, bis ein Servo hinein passt. Somit kann ich das Servo mittig einbauen, direkt über der Welle und das Ruder wird beidseitig angelenkt. Dies erfolgt durch Bowdenzüge mit Gabelköpfen, da diese mir zum einen besser gefallen und zum anderen flexibler sind als die Federstahlgestänge der einseitigen Anlenkungen. Danach erfolgen die ersten Fahrten.
Dies ist mein erstes Setup. Das Boot kommt einfach nicht richtig in Fahrt. Außerdem wird der Motor recht warm und die Fahrtzeit ist extrem kurz. Also will ich kurzerhand einfach mal eine größere Schraube testen.
Die Schraube ist nun eine nummer größer. Das Boot kommt nun auch schön ins Gleiten und fährt recht zügig. Weil der Motor schon mit der 48er Schraube sehr heiß wurde, breche ich den Test nach etwas unter 2 Minuten ab. Als ich den Rumpf öffne bin ich überrascht. Der Motor ist recht kühl. Wie kann das sein? Soll der Übergang von Verdrängerfahrt in die Gleitfahrt so viel ausmachen? Einige weitere Test, bei denen ich mich langsam an 5 Minuten Fahrzeit heran taste bestätigen dies. Der Motor arbeitet im optimalen Bereich, er ist warm, aber nicht zu heiß, die Akkus halten locker 6 Minuten und die Geschwindigkeit ist auch ganz gut.
Sicher, ein Brushlessmotor würde noch mehr herausholen, aber davor muss ich mich um anderen Probleme kümmern. Der Geradeauslauf des Rumpfes ist akzeptabel, aber die Kurven. Entweder pumpt sie mit dem Heck wie verrückt, oder sie kringelt sich ein. Es ist zum Mäusemelken. ich probiere mehrere gerade Turnfinnen unterschiedlicher Länge aus, verändere ihren Anstellwinkel in Bezug zur Lauffläche, probiere eine sichelförmige Turnfinne aus, doch es stellt sich keine Besserung ein.
Inzwischen läuft die CNC Fräse von Thomas und wir können uns eines alten Problems annehmen. Der Ruderausleger wird ersetzt. Dazu wird ein neuer gefräst, der mittels Aluwinkeln befestigt wird. Die Bohrungen mache ich an den gleichen Stellen, wie schon beim „Leiterplattenausleger“, so das hier keine Umarbeitungen notwendig sind. Der neue Ausleger ist deutlich verwindungssteifer und behebt vielleicht aus das Kurvenproblem.
Als auf zur Testfahrt. Leider bin ich enttäuscht. Es hat keine Besserung gebracht.
Ein weiterer Schritt, ich spachtele nun den Unterboden. Dieser hat einige Dellen und Hohlkehlen, die ich ausgleiche. Bei der anschließenden Testfahrt sind die Kurven zwar immer noch nur im Schleichfahrt fahrbar, aber geradeaus läuft sie nun sehr gut und ruhig.
Als nächste Schritte habe ich den Umbau auf einen günstigen Brushlessmotor geplant. Der Rumpf erzeugt recht viel Auftrieb und kommt wegen der hohen Stufen sehr frei, so das eine günstige Motor-Regler-Kombination vollkommen ausreichen sollte. Somit würde sich auch die Beschleunigungsphase am Kurvenausgang deutlich verkürzen. Außerdem werde ich mir noch einige Turnfinnen anfertigen. Die derzeit benutzte gerade Form scheint für diesen Rumpf nicht ideal zu sein.
Seit ich mein Kehrer Jet Sprint verkauft habe, liegt der Motor herum. Also wird er kurzerhand in diesem Rumpf montiert. Dazu vorerst einmal der Jazz Regler und ab an den See.
Wieder einmal ein Boot zu dem ich kam wie die Jungfrau zum Kinde. Bei Hopf im Shop habe ich sie im Angebot gesehen und habe kurzentschlossen zugeschlagen. Es ist wieder mal ein günstiges Komplettset mit Wellenanlage, Ruder, Turnfine und Johnson / Viper 800 16V Motor. Ein weiteres Argument ist die fehlende Stufe. Bisher hatte ich immer gestufte Rümpfe und hatte damit immer Probleme in der Kurve.
Also ab in den Keller und den Rumpf aufgebaut. Die Wellenanlage ist schnell ausgerichtet und eingeklebt. Da es bei dem Johnsonmotor bleiben sollte, habe ich keine Verstärkung vorgesehen. Auch ein Flutkanal blieb erst mal außer vor. Doch das beigelegte Aluruder gefiel mir nicht. Es sollte seitlich versetzt montiert werden, so wie bei den Monorennboote die ums Oval geprügelt werden eigentlich üblich. Ich aber wollte ein mittiges Ruder, das auch zumindest leidlich Linkskurven ermöglicht. Deshalb habe ich mir parallel zur Hopf Thunder einen Ruderausleger aus Leiterplatten gebastelt. Dieser ist lange genug für eine mittige Montage direkt hinter der Schraube. Wie üblich klebe ich ein 4mm Goldkontakt Buchse ein, die als Antennensockel dient. Unten hat sie einen weiteren Anschluss für den Empfänger und oben wird ein 4mm Goldstecker eingesteckt, in den ein Federstahldraht eingelötet wird. Entgegen der üblichen Meinung ist die exakte Länge der Antenne recht gleichgültig. Da immer nur ein Teil der Empfangsantenne parallel zur Sendeantenne liegt und sich diese Länge mit jeder Fahrsituation ändert, sollte man einfach darauf achten, das ein möglichst großer Teil der Empfangsantenne senkrecht steht.
Die erste Testfahrt ist ein voller Erfolg. Endlich ein Rumpf der sauber um die Ecke geht. Die Geradeausfahrt ist dafür sehr unruhig. Beim Akkuwechsel stelle ich fest, das ich recht viel Spiel im Eigenbau Ruderscharnier habe, den ich dann zu Hause beheben werde. Mit der Geschwindigkeit bin ich auch noch nicht ganz zufrieden. Sie kommt kaum aus der Verdrängerfahrt heraus und wippt sehr stark.
Da ich noch einen 6 Zellen Akkupack dabei habe wird kurzerhand auf 24 Zellen umgerüstet. Das Wippen ist jetzt noch stärker und lässt sich auch nicht mit einer Schwerpunktverlagerung in den Griff bekommen. Als ich eine halbwegs passable Fahrlage erreicht habe fällt jedoch nach weniger als 1 Minute Fahrzeit der Vortrieb komplett weg. Es ist auch kein Hochdrehen des Motors zu hören, die Kupplung kann sich also nicht gelöst haben. Also heißt es schwimmen. Am Ufer stellt sich dann heraus, das der Motor brüllen heiß ist und das sich so die Verklebung des Motorhalter am Rumpfboden abgelöst hat. Gleichzeitig hat es dann auch noch sämtliche Kabel abgerissen. Somit ist diese Fahrt beendet und es geht ab in die Werkstatt.
Das letzte Setup ging ganz gut, aber es war mir zu schwer, also will ich wieder leichter werden. Die fehlende Drehzahl ersetze ich durch eine 51 Schraube, die 1 Nummer größer ist. Größere Schraube und weniger Zellen, dadurch hoffe ich, das die Motortemperatur sinkt. Das wippen und den schlechten Geradeauslauf führe ich zum einen auf mein Spiel im Ruderscharnier zurück, was schnell behoben ist. Außerdem denke ich, das der butterweiche flache Rumpfboden seinen Beitrag zum Fahrverhalten leistet. Da die Wellenanlage nun gerade lose ist wird die Zeit für einen kompletten Neuaufbau genutzt. Zuerst wird der Boden mit zwei Lagen Carbongewebe versteift, die dann noch einmal mit Glasgewebe abgedeckt werden. Da ich trotz der geringen Geschwindigkeit mehrere Überschläge hatte und jedes Mal schwimme durfte, baue ich nun einen Flutkanal ein. Aber zuerst kommt noch ein Schott ins Vorschiff. Somit habe ich immer eine Luftblase im Boot, die es am Sinken hindert. Für den Flutkanal laminiere ich einen Carbonwinkel. Da der Decksausschnitt bei der Orca angenehm groß ist und so auch dicke Finger Platz finden muss das Oberdeck in Richtung Schiffsmitte verlängert werden. Nach dem Zuschneiden des Winkel ist dieser ebenfalls schnell eingeklebt. Nun wider Wellenanlage und Servohalter einkeben und fast ist das Boot fertig.
Da der Motor bei der letzten Fahrt sehr heiß wurde habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Karlo stellt in einigen Foren seine Umbauten an den 700er Blechmotoren vor. Als warum sollte das bei mir nicht auch funktionieren? Ich öffne also die hintere Motorabdeckung des 800er Blechmotors. Dann habe ich parallel zu den Federblechen der Hammerkohlen 2,5mm2 dicke Kupferkabel gelötet. Diese sind so angelötet, das sie die Federwirkung nicht behindern, aber gleichzeitig einen Großteil der Stromführung übernehmen und auf Grund ihres Querschnitts auch noch Wärme zu den Lötfahnen ableiten könne. Diese habe ich noch mit Kühlröhrchen versehen, so das die Wärme mit dem Kühlwasser abgeführt werden kann. Danach verschließe ich den Motor wieder und teste ihn erst einmal auf den trockenen. Läuft! Ok, also ab zu Probefahrt.
Am See bin ich dann voll überzeugt. So soll es sein. Die Temperatur liegt voll im grünen Bereich, die Geschwindigkeit ist in Ordnung und die Kurven gehen auch recht gut. Ein klein wenig pumpt sie in den engen Kehren mit dem Heck, aber das macht nichts. So wird sie noch längere Zeit bleiben.
Der Winter ist um, aber ich habe ein Problem. Irgendwie hat sich der Boden verzogen. Obwohl die Versteifung mehr als ein Jahr problemlos war, irgendetwas scheint dazu geführt zu haben, das der Unterboden aussieht als hätte das Boot Cellulite. Das ärgert mich. Beim Nachmessen offenbaren sich Dellen von fast 5mm Tiefe. Da hilft kein einfaches Schleifen mehr, hier muss gespachtelt werden. Also das übliche, anrauen, spachteln, schleifen. Immer wieder. Dabei kommt mir noch eine Idee. Ich hatte diese Pumpen, das ich auf den relativ großen Radius zurück führte, mit dem der Kiel verrundet war. Also spachtele ich ich ihn kurzerhand scharfkantig. Wenn es sich beim Fahren nachteilig auswirkt kann man immer noch ein paar Millimeter weg schleifen. Als alle passt und die Stringer auch wieder schön sauber geschärft sind geht es an den See. Ach so, die Akkuhalter habe ich entfernt, da ich nun andere Akkus hab und diese nicht mehr als Stickpack verlötet sind. Statt ihrer liegt nun ein feiner Klettteppich im Boot.
Moment, es kann doch noch nicht los gehen. Der neue Ruderausleger ist fertig. Thomas hatte Zeit und hat ihn mir gefräst. Er ist baugleich mit dem Ruderausleger an der Thunder, äußerst stabil und praktisch spielfrei. Also wird er noch schnell montiert. So, jetzt aber los.
Am See zeigt sich dann, das die Arbeit sich gelohnt hat. Ein Geradeauslauf wie auf Schienen, Kurven wie mit dem Messer gezogen, kein Zucken, kein Zappel, nichts. Und egal ob Glattwasser ober Wellen, das Boot macht einfach Spaß.
Nachdem ich lange gefahren bin, ohne irgendwelche Probleme zu haben, soll nun ein wenig Mehrleistung ins Boot kommen. Der Shark 20 findet seinen Weg in den Rumpf. Jedoch nicht lange.
Ich bin gerade am See und dabei alles zu testen, als es bei einem Trockenlauf plötzlich scheppert und kracht. Überall liegen weiße Kunststoffteile herum und bei genauerem Hinsehen fällt auf, das der Shark alle Flügel des integrierten Lüfters weggeworfen hat. diese fahrt ist also zu Ende. Zu Hause angekommen teste ich noch einmal mit dem billigen Mystery BL-Regler, ob der Motor etwas abbekommen hat, aber er läuft so weit ganz normal. Also werde ich ihn wohl ohne Lüfter betreiben.
Nachdem der Shark nun zur Thunder gewandert ist, will ich es mit diesem Helikoptermotor probieren. Zum einen ist es ein Aussenläufer. Da ich diesen Motorentyp in meinen Buggies schon einige Zeit lang einsetze und vom Drehmoment begeistert bin, soll er nun auch ein Boot antreiben. Da ich inzwischen auch endgültig auf LiPo Akkus gewechselt habe liegt die errechnete Drehzahl bei 22,2V * 1000U/V*min = 22000 U/min. Mit der K45 werde ich dann ein paar erste Versuche fahren und mich an die optimale Schraubengröße herantasten.