17.02.893
In einer Schenkungsurkunde des Klosters Neumünster bei Ottweiler wird Illingen erwähnt und eine Kapelle „in loco, qui dicitur Scufines villare“ – eine Kapelle an jenem Ort, der Scufines villare genannt wurde. In dieser Urkunde wird beschrieben, dass der Bischof von Metz dem Kloster des heiligen Terentius bei Wibiliskirika (Wiebelskirchen) unter anderem die Kirche zu Illingen (Letoldingos) mit der dazugehörenden Kapelle in Scufines Villare schenkte.
1088
Ein im Chor der früheren Kirche in Schiffweiler eingemauerter Stein mit dieser Aufschrift lässt den Schluss zu, dass eine neue Kirche schon zu diesem Zeitpunkt bestand und die alte Kapelle abgelöst hatte.
1293
Seit diesem Jahr wird die Kirche in Schiffweiler von einem ständigen Vikar verwaltet.
um 1300
Entstehung des Ortes Stennweiler als Tochtersiedlung von Schiffweiler.
Anzumerken ist, dass die Namensform „Steinwenden“ neben „Steinweiler“ ebenso wie „Stennwiller“ etwa bis Mitte des 16. Jahrhunderts gebraucht wurde. Es sind unterschiedliche und mundartlich geprägte Namen der gleichen Siedlung.
1390
Friedrich von Greiffenclau zu Volrads heiratete Irmgard von Ippelbrunn (Eppelborn) und wurde durch die Heirat Grundherr über die Besitzungen in Schiffweiler.
1430
erster urkundlich erwähnter Steinkohleabbau
1430
Der Sohn Friedrich von Greiffenclau zu Volrads verzichtet im sogenannten „Rachtungsbrief“ gegenüber seiner Lehensherrin, Elisabeth von Nassau-Saarbrücken, auf alle Forderungen, die er und sein Vater an die Grafschaft Saarbrücken gestellt hatten. Er verzichtet zugunsten der Gräfin weiterhin auf alle Eisenschmieden und Kohlengruben im Sinnerthal (Sinderthal) und zu Schiffweiler, behält sich jedoch seine Einwilligung vor, wenn die Gräfin solche auf seinem Erbe neu anlegen will.
1435
erste urkundliche Erwähnung des Ortes Landsweiler
1483
Bau der neuen gotischen Kirche in Schiffweiler die jedoch später, in den Wirren des 30jährigen Krieges, zusammen mit den restlichen Ort, zerstört wurde.
1511
Die Besitzungen der Greiffenclaus fielen beim Tod von Dietrich von Greiffenclau an Heinrich von Hagen und Friedrich von Fleckenstein.
1542
In Urkunden wird zum ersten Mal in Schiffweiler der Müller aufgeführt. Dabei kann es sich um den Müller der Klinkenmühle gehandelt haben, aber auch um den Müller der Leopoldsthaler Mühle gehandelt haben.
1575
Beginn der protestantischen Periode. Schiffweiler wird protestantisch und damit auch die Kirche und der sie umgebende Kirchhof und Friedhof.
1590
Die beiden aus Tirol eingewanderten Brüder Strauß sollen in diesem Jahr die Klinkenmühle als Gräfliche Erbleihmühle übernommen haben.
In der Folgezeit wird nachweislich die Klinkenmühle von Generation zu Generation von der Müllerfamilie Strauß bewirtschaftet, sei es in Erbleihpacht, als Pächter oder später als Besitzer. Acht Generationen lang wird die Mühle vom Vater auf den Sohn vererbt. Es galt das Anerbenrecht: Geschwister wurden abgefunden, so dass die beträchtlichen Liegenschaften der Mühle stets in einer Hand blieben. Erst bei der letzten Teilung wurde die Realerbteilung angewandt, bei der das gesamte Besitztum unter allen Kindern gleichmäßig aufgeteilt wurde.
1618-1648
totale Zerstörung während des Dreißigjährigen Krieges
1635
Ende der protestantischen Periode. Schiffweiler wird wieder katholisch.
15.12.1635
Bericht eines Saarbrücker Rentmeister: „In dem Städtlein Ottweiler, darin die Vorstadt mehrenteils abgebrannt, befinden sich nicht mehr als 10 gesunde Bürger. Die übrigen sämtlich an der Pest und anderen infizierenden Schwachheiten verstorben. Die Dorfschaften zu diesem Amt gehörig sind bis auf 5 Dörfer, darinnen aber die Unterthanen fast gänzlich hinweggestorben, abgebrannt. Exweiler, Schiffweiler, Stennweiler …. sind ganz in Asche gelegt“
1663
erste Wiederbesiedlung des Ortes Schiffweiler, 11 neue Familien siedeln sich an.
1670
Auf einem Balken in der Klinkenmühle stand diese Jahreszahl, ein Datum, das auf eine Renovierung der Mahlstube nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges schließen lässt.
1760
Die Feuerordnung für das Oberamt Ottweiler fasst alle Maßnahmen zusammen, die Fürst Wilhelm Heinrich
von Nassau-Saarbrücken für notwendig erachtete, einen Brand, der sich damals leicht zu einer Feuersbrunst hätte ausweiten können, zu verhindern.
Für den Fall aber, dass „dennoch aller Vorsorge ohnerachtet Feuer auskommen würde“, hatten sich der Fürst und seine „Feuerspezialisten“ eine ausgeklügelte Strategie der Brandbekämpfung ausgedacht und in der Feuer-Ordnung verpflichtend festgeschrieben.
Sollte also ein Feuer ausbrechen, „so hat ein jeder, der dessen am ersten gewahr wird, augenblicklich mit Feuer-Rufen Lärmen zu machen und in welchem Hause es brenne zu melden, worauf hiernächst die Sturmglocke – wenn eine im Ort ist! – geläutet und des Nachts… Laternen an die Häuser gehänget oder … ein Licht hinter die Fenster gestellet“ werden muss. Um eventuell erforderliche Hilfe zu holen, sollte sogleich „jemand zu Pferd in die Stadt (Ottweiler) zum Ober-Amt“ geschickt werden.Wenn dann „auf solche Art durch das Läuten die Inwohnere des Orts zusammengebracht worden sind“, so sollte doch mit dem Sturmläuten unablässig fortgefahren werden, damit auch die entfernt Wohnenden, „zumal bei widrigem Wind“ (der Fürst hat an alles gedacht!) es hören konnten. Auch sollte sofort jemand an den
Ort abgeschickt werden, „wo die nächste Feuer-Spritze, welche wirklich vorhanden ist oder hiernächst noch angeschafft werden soll (!) stehet“. Alle Handwerker, „die bey einem Brande die besten
Dienste leisten können“, also die im Umkreis von zwei Stunden wohnenden Zimmerleute, Leyendecker und Maurer, hatten sich „bey Strafe von zehn Gulden mit ihren Äxten, Beylen und Hämmern bey dem Brand einzufinden“.
Wenn dann endlich auch noch der Meyer oder der Dorfvorsteher bei dem Brand eingetroffen waren, konnte nach ihren Anweisungen mit der Brandbekämpfung begonnen werden: Es sollte „sogleich das in denen Häusern vorrätige Wasser von denen Weibsleuten herbeigeschafft, die Feuer-Instrumente entweder durch Pferde herbeygezogen oder durch Mannschaft herbeygetragen werden.“ Den Handwerkern kam die Aufgabe zu, in dem brennenden Gebäude „das allschon angebrannte Gehölz einwärts niederzureißen und das Feuer besonders mit ohnablässigem Wasser-Eingießen zu ersticken und zu löschen.“ Das war wohl leichter angeordnet als ausgeführt! Hydranten gab es noch nicht. So mussten „alle Manns und Weibsleute und wer sonsten dazu tüchtig ist (gemeint sind wohl die Kinder) fleißig Wasser beyschaffen…auch in Fässern mit Pferden solches beyführen…Wann in der Nähe ein Brunnen, eine Schwemme oder gar ein fließendes Wasser sich befindet“, so sollten die Dorfbewohner „zwey Reihen machen, durch deren eine die vorhandenen gefüllten Eymer, Kübel und Züber zu dem Brand, durch die andere Reihe aber die leeren Geschirre zu dem Wasser gelanget (gereicht) werden.“
Sollte es von dem „commandierenden Beamten“ nach Rücksprache mit dem Ortsvorsteher und/oder den Handwerkern zur Verhütung eines noch größeren Schadens für „nötig gehalten werden, ein nebenstehendes Gebäude oder wenigstens dessen Dach ein- und niederzureißen, so soll solches nach reiflicher Überlegung ohne jemands Widerrede sogleich geschehen.“
Von Strafen und Belohnungen handeln die letzten Paragraphen der Feuerordnung. Eindringlich warnt der Fürst jeden, der „bey dem Brand etwas zu dessen Hemmung oder Löschung“ hätte beitragen können, davor, sich „saumselig oder faul“ zu zeigen. Eine „Leibesstrafe“ oder unter Umständen sogar eine „Lebensstrafe“ hatte der zu erwarten, der es sich hat „gelüsten lassen, etwas von den Feuer-Instrumenten… oder von den geflüchteten (vor dem Feuer in Sicherheit gebrachten) Meubles zu entwenden oder… aus Bosheit zu verderben.“Der Fürst kannte seine Pappenheimer, darum riet er den „zu Hilfe eilenden Inwohnern deren benachbarten Ortschaften“, immer einige Männer zu Hause zu lassen, die „im Dorf fleißig auf- und abgehen sollen“ zur Vermeidung „aller Unordnung und Diebereyen“.
Wer durch Unachtsamkeit einen Brand verursachte, der hatte nach der Katastrophe selbst keine Hilfe zu erwarten, musste seinen Nachbarn den zugefügten Schaden ersetzen, 10 Reichstaler Strafe zahlen und konnte „befindenden Umständen nach am Leibe bestraft werden.“
Damit aber „jedermann zur Befolgung dieser Verordnung aufgemuntert und angefrischet werde“ versprach Fürst Wilhelm Heinrich all denen Prämien, die sich vorbildlich im Sinne der Feuer-Ordnung verhalten haben: Wer zuerst durch Feuer-Rufen auf den Brand aufmerksam gemacht, wer den ersten Eimer mit Wasser
oder den ersten Feuerhaken an den Brandort gebracht oder die erste Feuerleiter herbeigeschafft hat, erhielt eine kleine Belohnung. Und „demjenigen Handwerks- oder sonstigem Mann, der sich zuerst auf den brennenden Bau waget oder sonsten seine Bravour2bezeiget und vor anderen ersprießliche Rettungshilfe leistet“, für den fiel die Prämie bedeutend höher aus.
Soweit die Feuer-Ordnung von 1760. Ob sie in Schiffweiler jemals mit Erfolg zur Anwendung kam, ist nicht überliefert.
1766
erste urkundliche Erwähnung einer Grube
1796
An den Chor der im 30 jährigen Krieg zerstörten Kirche wird nun ein Schiff angebaut. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Katholiken den Gottesdienst in Ottweiler besuchen.
um 1800
Entstehung des Ortes Heiligenwald.
Dabei handelte es sich um kleinere Ansiedlungen aus primitiven Lehmhütten von Köhlern, Steinbrechern, Korbmachern, Besenbindern und Ziegelmachern.
Im Volksmund wird die Entstehung des Ortes Heiligenwald einem Einsiedler zugeschrieben, der im Bereich des heutigen Tafelbrunnens gelebt und Wunder bewirkt haben soll. Daher sei die Bezeichnung „Heiliger Wald“ entstanden und daraus habe sich die Ortsbezeichnung Heiligenwald entwickelt. Für die Existenz eines Einsiedlers allerdings gibt es keinerlei Belege.
1803
Im Zuge der Neuorganisation der französischen Kirche wird die Kirche in Schiffweiler wieder zur Pfarrkirche erhoben.
1819
Verlegung des Kirchhofs in die heutige Parkstrasse. Dies ist der erste gemeinsame Friedhof in Schiffweiler für Katholiken und Protestanten.
1820
Bau des Schulhauses Schiffweiler, Hauptstrasse 9a
30.06.1830
Erlass der königlichen Regierung zur Einstellung des Brauches in Dörfern Maibäume aufzustellen im Rahmen der für den Regierungsbezirk Trier gültigen Polizeigesetzen und -verordnungen (Anti-Maibaugesetz). Zitat:
„In mehreren Kreisen unseres Verwaltungsbezirks besteht der Gebrauch, dass von den jungen Leuten in den Dörfern, in der Nacht des 1. Mai vor den Wohnungen des Pfarrers und des Ortsvorstandes und vor der Kirche sogenannte Maibäume aufgepflanzt werden.
So unschuldig die Sitte an sich ist, so hat solche doch nicht allein zur Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und zu blutigen Schlägereien der jungen Leute unter sich oft Veranlassung gegeben, sondern es sind auch, zur Beschaffung der Maibäume, die Waldungen häufig bestohlen worden.
Um solchen, die öffentliche Ordnung störenden und die Sicherheit des Eigentums gefährdenden Vorfällen für die Zukunft ein Ende zu machen, wird für die Zukunft der Gebrauch, dergleichen Maibäume
in den Dörfern aufzupflanzen, im ganzen Umfang unseres Verwaltungsbezirks untersagt, und werden die Polizeibehörden hierdurch angewiesen, die Maibäume, so wie sie aufgepflanzt werden, augenblicklich, nöthigenfalls mit Hülfe der Gendarmerie, hinwegnehmen zu lassen, und den Verkauf der weggenommenen Bäume zum Vortheil der betreffenden Gemeindekasse zu verfügen, vorbehaltlich der weiteren Verfolgung gegen die etwaigen Forstfrevler.“
01.07.1846
Anhauung des Reden-Stollens
1847
Gründung des Bergwerks Reden mit Abteufung des Schachtes I. Namensstifter ist Graf von Reden.
1852
Eröffnung der „Saarbrücker Eisenbahn“ mit Haltepunkt am Bergwerk Reden
1854
Gründung des Ortsteiles Kleinheiligenwald als Ortsteil von Schiffweiler
1856
Gründung des Bergwerks Itzenplitz
1859
Gründung der Schiffweiler Ortsgruppe der St. Barbara Bruderschaft, einer Bruderschaft der Hütten- und Bergleute.
20.10.1864
Grubenunglück im Bergwerk Reden mit 34 Toten.
1866
Bau der Berginspektion IV in Landsweiler-Reden, Bahnhofstrasse 28. Der Bau ist eines der wichtigsten Dokumente der Verwaltungstätigkeit im Saarbergbau. Blickfang in der zweigeschossigen, elfachsigen Schaufassade ist der von einem Dreiecksgiebel bekrönte Mittelrisalit. Die Quaderrahmung und die Inschrift „Inspection VI“ sind ebenso wie die Bergbauembleme „Schlägel und Eisen“ aufgeputzt.
11.11.1868
Weihung der evangelischen Kirche Heiligenwald. Diese ist aus einem vom Bergfiskus gestifteten Betsaal hervorgegangen. Das siebenachsigen, in neoromanischen Architekturformen gestalteten Sandsteinhaus bot 400 Bergleute Platz.
1869
Erste hl. Messe in der heutige katholischen Kirche St. Martin in Schiffweiler
1869
In der mittleren Wilhelmstraße wird das Gasthaus Schmidt erbaut und ist damit wahrscheinlich das älteste noch vorhandene Gasthaus-Gebäude. Der Nachbesitzer Heinrich Schönwolf erweiterte das Haus um einen Festsaal.
1870
Gründung eines Komitees zur Gründung einer eigenen Pfarrei und zum Bau einer eigenen Pfarrkirche in Heiligenwald. Ihm gehörten sowohl Bergleute, Bergbeamte und Parteileute als auch Baufachleute, Unternehmer und Geschäftsleute an.
15.07.1870
Ausbruch des deutsch-französischen Krieges
1873
Beginn des sogenannten Kulturkampfes. Bismarck forderte die Trennungvon Staat und Kirche. Während sich die Katholiken vehement wehrten, versucht die liberalistische Staatsregierung durch restriktive Gesetze die bürgerlichen Freiheiten einzuschränken.
1875
Bismarck sperrt alle finanziellen Leistungen an die katholische Kirche.
1876-1879
Bau der Rathaus Schulhauses in Schiffweiler, Hauptstrasse 9, im Anschluß an das alte Schulhaus von 1820
1978-1879
Bau des Rathauses Schiffweiler in der Hauptstrasse 11
1879
Bau der Eisenbahnbrücke über die Mühlbachstrasse
15.10.1879
Eröffnung der Fischbachtalbahn von Saarbrücken nach Neunkirchen bzw. Lebach-Jabach mit Haltepunkt in Schiffweiler
1883
Beginn der Bauarbeiten des Gegenort Schachtes des Bergwerks Reden bei Bauershaus
1885
Gründung des Kirchenbauvereins in Heiligenwald auf Initiative von Obersteiger Sehnund mit Hilfe und Unterstützung des Schiffweiler Pastors Matthias Wagner.
1885
Beginn der Vorbereitungen für den Neubau der Kirche in Heiligenwald. Der Kirchenbauverein unter Führung von Obersteiger Sehn will auf einem von J. B. Weyand überlassenen Grundstück in der heutigen Itzenplitzstrasse eine 20 x 12 m große Kirche für 2000 Katholiken bauen. Die Baukosten werden auf 20000 Mark geschätzt und sollen durch die Beiträge der Mitglieder des Kirchenbauvereins, durch durch Einzelspenden namhafter Familien und durch eine regionale Hauskollekte gedeckt werden. Ausserdem erklärten sich zahlreiche Bürger zu kostenlosen Fuhr- und Frondiensten bei den Erdarbeiten bereit.
1886
Errichtung des Fördergerüst Itzenplitz 111 durch Firma Eduard Böcking, Neunkirchen. Es ist heute das älteste erhaltene Seilscheibengerüst des Saarbergbaus. Die feingliedrige, 13 Meter hohe Stahlfachwerkkonstruktion ist nahezu unverändert geblieben.
08.08.1886
Grundsteinlegung zur katholischen Kirche in Heiligenwald durch den Schiffweiler Pastor Wagner.
Herbst 1887
Fertigstellung der katholischen Kirche in Heiligenwald. Da der Kirchenbauverein es jedoch versäumt hatte die staatliche Genehmigung für die Nutzung der Kirche über die bischöfliche Behörde bei Kultusministerium einzuhole, durfte die Kirche vorerst nicht genutzt werden. Unter Strafandrohung wurde dies nachgeholt.
02.01.1888
Erteilung der Nutzungsgenehmigung für die katholische Kirche in Heiligenwald
29.01.1888
In der katholischen Kirche in Heiligenwald wird der erste Gottesdienst gefeiert.
1889
Errichtung des Friedhofs in der Ramheide zwischen Ottweiler- und Stennweilerstrasse. Aufgrund der Nähe zu den Gruben Reden und Itzenplitz hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde aufgrund von „nicht unbedeutendem Zuzug nach den Bürgermeistereien Ottweiler, Stennweiler und Neunkirchen“ in wenigen Jahren mehr als verdoppelt und der alte Friedhof in der Parkstrasse war zu klein geworden. Eine Vergrößerung war wegen der Nähe der Häuser abgelehnt worden.
Gleichzeitig bekamen die Gemeinden Heiligenwald, Landsweiler und Stennweiler eigene Friedhöfe. Bisher waren ihre Toten in Schiffweiler beerdigt worden.
Alle Friedhöfe wurde konfessionell eingerichtet, jedoch lagen die protestantischen Friedhöfe direkt neben den katholischen.
1890
Das Gasthaus Larouette, das in der unteren Wilhelm- (heute Hubert-Klär-) Straße, damals als die Hinnergass bezeichnet, stand, wurde wegen Bergschäden baufällig und musste abgerissen werden.
1893
Gründung der Feuerwehrriege des TV Heiligenwald
1893
Ernennung des Vikars F. X. Schwab zum ersten Seelsorger der zur Vikarie ernannten Seelsorgeeinheit Heiligenwald.
1895
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenwald aus der gleichzeitig aufgelösten Feuerriege des TV Heiligenwald
1898
Pfarrer Schwab kann das, auf Initiative des Kirchenbauvereins errichtete, neue Pfarrhaus in der Heiligenwalder Kaiserstrasse beziehen.
1901
Das am Sachsenkreuz in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts von Nikolaus Jäcker erbeute Gasthaus, fällt einem Großbrand zum Opfer. Nach dem Wiederaufbau wird es von Josef Hoffmann betrieben. Es diente später als Ersatzschulhaus und schließlich bis zum Abriss im Jahre 1960 als Kindergarten.
1902
Errichtung des Ortsteils „Kolonie“ in Heiligenwald am Nordabhang des Hüngersberges die Siedlung Hüngersberg an der Straße nach Graulheck und Leopoldstha durch das Bergwerk Reden. Die Siedlung bestand aus 32 Doppelhäusern, in denen 64 Arbeiterfamilien untergebracht waren. Alle Wohnungen hatten eine Küche, zwei Zimmer und zwei Mansarden, Zu jeder Wohneinheit gehörte ein Ökonomiegebäude und ein Garten. Den Namen „Margarethenstraße“ erhielt sie nach der Frau des Bergrats Margarethe Liesenhof.
1903
Erhebung der Vikarie Heiligenwald zur Pfarrgemeinde. Damit einher geht auch die Loslösung von der bisherigen Mutterpfarrei Schiffweiler.
1903
Der Fußweg von Heiligenwald nach Schiffweiler aufs Amt, der durchs Rombachtal führt, wird zur Margarethenstraße ausgebaut.
1905
Bau des katholischen Pfarrhauses in der Hauptstrasse 13 als zweigeschossiger Sandsteinbau mit gotisierenden Detailformen.
1906
Übereignung des Grundstücks der katholischen Kirche in Heiligenwald an die Pfarrei. Da der Kirchenbauverein keinen e. V. Status besaß konnte die Übereignung vorher nicht beurkundet werden und der Verein somit auch keine Schenkung annehmen.
1906
Übereignung der evangelischen Kirche Heiligenwald aus dem Besitz der königlichen Bergbehörde an die Pfarrei.
1906
Pfarrer Nikolaus Krings wird Nachfolger von Pfarrer Schwab in der Pfarrei Heiligenwald.
28.01.1907
Schwerstes Grubenunglück im Bergwerk Reden mit 150 Toten
1908
Gründung der Feuerwehren in Schiffweiler, Landsweiler und Heiligenwald
1908
Bei Erdarbeiten im Bereich der Klinkenmühle werden Überreste einer römischen Handmühle gefunden. Dies lässt vermuten, das schon die Römer in dieser günstigen Tallage gesiedelt haben.
1908
Gründung des Fußballclubs „Falke“ in Schiffweiler
1908
Entstehung der „DJK-Schiffweiler“ aus dem katholische Jünglings- und Jungmännerverband in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
01.05.1908
Gründung der „FC Borussia Landsweiler“
1909
Namensänderung des „FC Borussia Landsweiler“ in „FC Teutonia 08 Landsweiler-Reden“
1910
Errichtung der zweiteilige Kaue, das Belegschaftsbad, Beachtung. Beide Kauenflügel werden von einem weitgespannten Mansard-Satteldach mit aufgesetzten Belüfterkuppeln abgeschlossen. Nachträglich ist ein Anbau aus Klinkern dem alten Kauentrakt angegliedert worden
1912
Das am Heintze Berg von Louis Heintz erbaute Gasthaus, das in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts der kulturelle Mittelpunkt des Dorfes war, musste wegen Baufälligkeit abgrissen werden.
1913
Erweiterung des Rathauses Schiffweiler um einen Anbau.
1913
Der letzte Müller verkauft die Mühle an die Grube Reden. Wegen beginnender Grubensenkungen versickerte soviel Wasser in den Mühlengräben, dass das Mühlrad nur noch zeitweise getrieben werden konnte.
Die Grube verpachtete die Mühle an den Müller Edinger, der mit Hilfe einer Dampfmaschine das Mühlrad auch bei Wassermangel antreiben konnte.
1914
Entstehung des Bahnhofgebäudes Schiffweiler
Der Grundriss des Empfangsgebäudes in Schiffweiler zeigt, dass es hier einen Durchgang gab, der am Fahrkartenschalter vorbei auf den Hausbahnsteig führte. Dieser Gang war allerdings in den Kernbau integriert. Östlich davon befanden sich die Diensträume und ein rechteckiges Stellwerk, das heute nicht mehr vorhanden ist.
Das Empfangsgebäude ist heute nicht mehr in Betrieb. Die Fahrgäste müssen durch einen Personentunnel auf den Inselbahnsteig.
Eine Entwurfszeichnung des Bahnhofs Schiffweiler von 1914 zeigt den damaligen Zustand: der Kernbau ist mit dem Gebäude in Fischbach-Camphausen fast identisch. Hier wurden Erd- und Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet. Die Türen besitzen auf dieser alten Ansicht noch segmentbogige Abschlüsse, die heute nicht mehr zu sehen sind. Im Osten schließen sich die eingeschossigen Güterhallen an, die ebenfalls in Fachwerkbauweise errichtet worden sind. Westlich befindet sich ein eingeschossiger Anbau mit vier Achsen und segmentbogigen Fenstern. Der Entwurf wurde wegen der geplanten Erweiterung dieser Nebengebäude erstellt. Der westliche Teil, der später die Gaststätte enthielt, ist wahrscheinlich nicht ursprünglich, wie sich aus seiner massiven Bauweise und der fehlenden Unterkellerung ergibt.
Heute ist das erste Obergeschoss des Empfangsgebäudes zu beiden Seiten hin mit Schieferplatten verkleidet und auch das Dach ist schiefergedeckt. Die schmalere, eingeschossige Lagerhalle ist ziegelgedeckt.
Der Bahnhof von Schiffweiler liegt verkehrstechnisch äußerst ungünstig am Bergfuß des Ortes in völliger Randlage. Das Bahnhofsgebäude entstand erst sehr spät 1914 und wurde ebenfalls zweigeschossig, allerdings in Fachwerkbauweise errichtet. Nach Südosten hin angebaut wurde eine eingeschossige Fachwerk-Güterabfertigungshalle. Anstelle einer Treppe von oben auf den Inselbahnsteig führte der Zugang unter den Gleisen durch, so dass der Bahnhof für den benachbarten Ort Landsweiler-Reden besser erreichbar war (und ist) als für das namensgebende Schiffweiler.
1919
Namensänderung des „FC Teutonia 08 Landsweiler-Reden“ in „SV Landsweiler-Reden“
1920
Baubeginn des Siedlung „Madenfelder Hof“. Die Werkssiedlung Madenfelderhof besteht aus 40 Doppelhäusern, die sich auf zwei Straßenzüge verteilen. Die vier zur Anwendung gekommenen schmucklosen Hausformen stehen im rhythmischen Wechsel trauf- bzw. giebelständig zur Straße.
1920
Namensänderung des Fußballclubs „Falke“ in Schiffweiler in „Verein für Rasenspiele (VfR 08) Schiffweiler“
1920
„Jahrtausendfeier der Rheinlande“ auf Lawalls Wies‘ unter maßgeblicher Beteiligung der DJK Schiffweiler
1921
Erstbezug der ersten Häuser der Siedlung Madenfelder Hof
1921
Zustandekommen der Zivilgemeinde Heiligenwald.
1922
Bauabschluss am Madenfelden Hof
1922
Pfarrer Becker wird Nachfolger von Pfarrer Krings in der Pfarrei Heiligenwald.
1923
Baubeginn der „Marcel Bertrand Schächte“, auch bekannt als „Schiffweiler Schächte“
1924
Entfernung des Eisengitters zwischen dem katholischen und dem protestantischen Friedhof.
Auslöser war, das sich die Sozialisten gegen eine Erweiterung des katholischen Friedhofs sperrten. Statt dessen beschlossen sie Reihen-Beerdigung. Jedoch war es undenkbar, das z. B. Selbstmörder in geweihter Erde beerdigt würden. Ebenso undenkbar war das Nebeneinander von Katholiken und Protestanten. Deshalb wuchs der Friedhofsstreit zu einen Kampf für die Erhaltung des konfessionell getrennten Kirchhofs.
Nach Stellungnahme durch Regierung und bischöfliche Behörden wurde der Status Quo festgeschrieben, allerdings wurden als symbolischer Akt die trennenden Eisengitter entfernt.
1925
Erste Fußballmeisterschaft in Schiffweiler, Aufstieg des VfR 08 Schiffweiler in die A-Klasse.
1926
Gründung der Katholischen Frauen Gemeinschaft Schiffweiler als Teil der Katholischen Frauen Deutschlands KFD. Damals noch unter dem Namen „Mütterverein“ oder „Elisbethenverein“.
1927
Gründung der DJK Schiffweiler
26.04.1927
Erster Spatenstich für den Neunbau der katholischen Kirche Heiligenwald in der heutigen Laurentiusstrasse. Architekt war Peter Marx aus Trier.
17.09.1928
Inbetriebnahme von Schacht 1 der Mercel Bertrand Schächte.
12.12.1928
Benediktion (Einsegnung) der neuenkatholischen Kirche in Heiligenwald durch Prälat Schütz aus Wiebelskirchen.
08.05.1932
Weihung der neuen katholischen Kirche in Heiligenwald durch Weihbischof Dr. Mönch.
1934
Zusammenschluss der beiden Vereine VfR 08 Schiffweiler und DJK Schiffweiler zur „Spielvereinigung 08 / 34“ Schiffweiler
1935
Meisterschaft der Spielvereinigung 08 / 34 Schiffweiler. Aufgabe des Spielbetriebes in den Kriegsjahren.
13.01.1935
Volksabstimmung über die Rückgliederung des Saargebietes
02.11.1935
Rede von Hermann Göring in Reden zur Relevanz der Grube für das deutsche Autarkiestreben und zur Rückkehr „Heim ins Reich“. Außerdem Beschluss des Ausbaus zur Musteranlage
11.06.1938
Einweihung des neuen Zechenhausen des Bergwerks Reden mit Bädern, Lampenstube, Steigerstuben, Lohnhalle, Magazin, Verbandsstuben und Markenkontrolle.
Der Bau besteht aus rot-braunen Birkenfelder Klinkern. Symmetrien und rechte Winkel prägen sein Erscheinungsbild. Besonderer Blickfang ist das von Pfeilern unterteilte Eingangsportal. Es zeigt im Inneren als Ornamente antikisierende Mäander-Bänder. Eine zusätzliche Überhöhung erhält die ausdrucksstarke Architektur durch die überlebensgroße Skulptur des Saarbergmannes, die aus der Werkstatt des Bildhauers Fritz Koelle (1895-1953) stammt. Das Redener Zechenhaus ist im Denkmälerbestand des Saarbergbaus das einzige Beispiel eines Großbaus aus den 1930er Jahren.
1938
Gründung des Kleingärtnerverein Schiffweiler 1938 e.V.
1938
Der Reichsarbeitsdienst errichtet zwischen den Ortsteilen Mühlbach und Kohlgrube im Mühlbach ein solides Wehr und den seit eh und je bestehenden Mühlengraben unterhalb des Erzberges ausgebaut. Er führte unter einer Straßenbrücke hindurch, entlang der Fichtenbergstraße zur Mühle. Er vereinigte sich unmittelbar vor dem Mühlrad mit dem Mühlengraben, der dort, wo der Fahrbach am Fuße des Bahndamms aus dem sog. Dohlen kommt,Wasser abzweigte und auf direktem Weg zur Mühle leitete.
1939
Bau des Fördergerüstes über Schacht IV des Bergwerks Reden in Vollwandbauweise
1940
Familie Edinger produzierte schon in den 40er Jahren für Wohnhaus und Stallungen ihren eigenen Strom. Das Mühlrad trieb die sog. Transmission an. Mittels breiter Lederriemen wurde die kraftvolle, aber langsame Bewegung des Mühlrades nun über mehrere Übersetzungen von einem großen zu einem kleineren Rad, den sog. Scheiben, weitergeleitet, so dass schließlich die große Geschwindigkeit erreicht wurde, die zur Stromerzeugung durch den Generator notwendig ist. Nur: überschüssigen Strom konnte Familie Edinger noch nicht, wie heute üblich, ins Netz einspeisen. Einerseits, weil der Strom nur 110 Volt Spannung hatte, weshalb die Lampen im Haus ein etwas unruhiges Licht ausstrahlten, andererseits, weil die Klinkenmühle erst 1946 ans öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde. Nachts standen alle Räder still und Petroleumlampen kamen zum Einsatz.
1943
Beginn der Teufarbeiten an Schacht 11 der Marcell Bertrand Schächte.
16.03.1945
Bei einem Angriff durch acht US-Jagdbombern auf die Grube Reden, entstehen schwere Schäden und drei Bergleute werden tödlich verletzt.
18.03.1945
Per Ausscheller wurde der Volkssturm alarmiert und mit Panzerfäusten ausgerüstet. Nach erfolgter Schließung der im Ort an verschiedenen Einfallsstraßen, z.B. der oberen Itzenplitzstraße, der Pestalozzistraße (Ortseingang) und der Raubachstraße(!), vorbereiteten Panzersperren, die für den nächsten Tag vorgesehen war, sollten Melder, zwei Vierzehnjährige, an den Fünf-Finger-Weg beordert werden. Von dort sollten sie die Annäherung von Kettenfahrzeugen an die in einem Gebäude der Grube Itzenplitz untergebrachte Volkssturmführung melden. Die an den Panzersperren postierten Volkssturmmänner hatten Befehl,mit ihren Panzerfäusten die Panzer abzufangen. Zum Glück wurde dieses aussichtslose Vorhaben, dank der Einsicht einiger vernünftiger Mitglieder der Volkssturmführung, vereitelt.
20.03.1945
Am Sachsenkreuz trifft die Vorhut der US Armee, mehrere Jeeps mit aufmontierten schweren MGs und einem Panzerspähwagen, in Heiligenwald ein. Es handelte sich um eine Task Force (Kampfgruppe), die den Auftrag hatte, die Flakstellung am Graulhecker Weg unschädlich zu machen, die der mehrfachen Aufforderung sich zu ergeben nicht gefolgt war. Der Panzer folgte der Friedhofstraße, die heutige Pestalozzistraße, bis zum Friedhof, verschwand aber wieder in Richtung Ortsmitte, als einige Salven der Flak in seine Richtung abgegeben wurden.Wenig später kam es zu einem kurzen Gefecht im Wiesental hinter dem Friedhof, bei dem ein deutscher Soldat am Flakgeschütz schwer verwundet wurde. Er verstarb in der folgenden Nacht im Schwesternhaus Schiffweiler und wurde auf dem Friedhof Schiffweiler beigesetzt und später zur Kriegsgräberstätte Elm-Schwalbach überführt.
21.03.1945
Die Durchgangsstraßen in Heiligenwald verstopfen mit nicht endenen Kolonnen von US-Infanterie zu Fuß und mit Trucks und Jeeps aller Art, darunter auch Sherman Panzer, die sich in Richtung Schiffweiler oder über die Itzenplitzstraße in Richtung Neunkirchen bewegten.
21.03.1945
Die 10jährige Cäcilia Ruth Rosar, geb. am 09.12.34 stirbt bei einem Unfall mit dem Jeep einer US-Einheit. Sie ist das letzte Heiligenwalder Kriegsopfer.
Zitat der Unfallbeschreibung durch ihre damals 14jährig Schwester Agnes Rosar: „Am Mittwoch, dem 21. März, am zweiten Tag des Einmarsches der US-Truppen in unser Dorf, starb meine damals 10 Jahre alte Schwester Cäcilia Ruth, (geb. am 09.12.34) bei einem Unfall mit dem Jeep einer US-Einheit. Wir wohnten damals in der heutigen Brunnenstraße.
Wir Kinder hielten uns an diesem Tag in der Friedhostraße, etwa 100 m von unserer Wohnung entfernt, auf und beobachteten die Soldaten, die in langen Kolonnen auf leisen Gummisohlen durch den Ort ostwärts zogen. An dem genannten Tag stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Höhe von „Lorigs Päädche“ ein US Panzer. Die Besatzung, nach meiner Erinnerung warenes dunkelhäutige Soldaten, verteilte Süßigkeiten an die sie umlagernden Kinder. Meine Schwester wollte die Straße überqueren, um sich den Kindern zuzugesellen. In diesem Moment kam von rechts ein Militär-Jeep, der die Marschkolonne in hohem Tempo passierte. Er erfasste meine Schwester, die schwer verletzt liegen blieb. Der Jeep fuhr weiter ohne sich um das Kind zu kümmern.
Später erfuhren wir, dass die Jeep-Besatzung sich oberhalb der Unfallstelle bei Heiligenwalder Bürgern nach einem Arzt erkundigt hatte. Mein Onkel versuchte einen Arzt zu finden, der Heiligenwalder Arzt Josef Fischer war aber nicht in der Praxis (er war als Militärarzt verpflichtet worden und abwesend). Mein Onkel lief deshalb in Richtung Schiffweiler, um Dr. Nauhauser beizuholen, wurde aber von einer Militärpolizei-Streife festgenommen und nach Neunkirchen in eine im Bachschulhaus eingerichtete Gefangenensammelstelle verbracht. Inzwischen war meine Schwester verstorben. Todesursache laut Totenschein: ‚Schädelbruch’. Sie wurde auf dem Heiligenwalder Friedhof neben dem kurz zuvor in der Itzenplitzstraße gefallenen deutschen Soldaten unterhalb des alten Leichenhauses an der östlichen Friedhofsgrenze beigesetzt.“
1945
Namensänderung des „SV Landsweiler-Reden“ in „OSV Landsweiler-Reden“
1946
Wiedergründung des VfR 08 Schiffweiler
1946
Die Klinkenmühle wird ans öffentliche Stromnetz angeschlossen.
1948
Familie Edinger verließ die Mühle, die aber weiterhin noch viele Jahre als funktionstüchtiges Wohnhaus diente.
1949
Bau des Fördergerüstes über Schacht V des Bergwerks Reden in Vollwandbauweise
1949
Zusammenschluss aller sporttreibenden Vereine (Fußball/Turner/Schwerathleten) zu einem „Omni – Sportverein“
1951
Wiedererlangung der Selbstständigkeit aller Sportvereine, auch des VfR o8 Schiffweiler
1952
Namensänderung des „OSV Landsweiler-Reden“ in „FC Teutonia 08 Landsweiler-Reden“
1956
Wiedergründung der „DJK Schiffweiler“
1957
Aufstellung der Fördereinrichtungen des Schachtes IL. Das Fördergerüst der Firma Arnoth und Bäcker, Saarbrücken ist ein sogenanntes „Deutsches Strebengerüst“ in Vollwandprofil-Bauweise
1958
Inbetriebnahme der Schachtanlage Gegenort in Bauershaus
1959-1960
Errichtung des Gerüstes des Gegenort Schachtes des Bergwerks Reden in Bauershaus als eine in Stahlfachwerk ausgeführte filigrane Konstruktion der „Bauart Saar“ durch die Firma Seibert, Saarbrücken und ist heute das dritt älteste im Saarrevier. Es wurde 1900 hergestellt und stand ursprünglich über Schacht 111 der Grube Frankenholz.
1960
Das Gasthaus Hoffmann-Jäcker am Sachsenkreutz wird abgerissen. Es diente zuletzt als Kindergarten.
1965
Elektrifizierung der Fischbachtalbahn-Strecke
1965
Gründung einer „DJK Schiffweiler AH -Abteilung“
1966
Übergabe der Schiffweiler Schächte an das Bergwerk Reden
1967
Gründung der „VfR 08 Schiffweiler -AH- Abteilung“
01.01.1974
Eingemeindung der Orte Heiligenwald, Landsweiler-Reden und Stennweiler im Rahmen der Gebietsreform
1974
Werner Konter, SPD, wird ersten Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler.
Mai 1976
Abriss der Klinkenmühle an der Fahrbach.
1978
Gemeinsamer Spielbetrieb der Jugendabteilungen „SG VfR / DJK Schiffweiler“
1979
Spielgemeinschaft „AH VfR / DJK Schiffweiler“
1979-1980
Gemeinsamer Spielbetrieb aller Abteilungen als „Fußballspielvereinigung VfR / DJK-Schiffweiler“
29.05.1980
Gründung der Fußballsportgemeinschaft „FSG 08 Schiffweiler“
1981
Beginn der Verfüllung der Schiffweiler Schächte
1982
FSG Schiffweiler wird Meister der Kreisliga A Ill / Theel
1983
Demontage der Schachtböcke der Schiffweiler Schächte
1983
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Bezirksliga Nord, Aufstieg in die Landesliga Nord-Ost
1986
Die DJK Blau-Weiß Landsweiler-Reden wird an die FC Teutonia 08 Landsweiler-Reden angeschlossen. „Teutonia“ verschwand damit aus dem Vereinsnamen.
1987
FSG Schiffweiler wird Meister der Landesliga Nord / Ost und Aufstieg in die Verbandsliga Saar
1988
Neubau von 2 Fußballfelder in der Mühlbach, ein Rasen- und ein Hartplatz
November 1988
Friedhelm Frisch, SPD, wird Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler.
1989
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Verbandsliga Saar (Saarlandmeister) und steigt in die Oberliga Süd / West auf
1991
Abstieg der FSG Schiffweiler aus der Oberliga in die Verbandsliga Saar
1992
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Verbandsliga Saar, Aufstieg in die Oberliga Süd / West
1995
Schließung des Bergwerks Reden
1996
Der SSV Heiligenwald wird Deutscher Meister der Badminton-Bundesliga.
1999
Abstieg der FSG Schiffweiler aus der Oberliga Süd / West
2000
Die FSG Schiffweiler erreicht den 5.Platz in der Verbandsliga.
Aufgrund der finanziellen Situation beschließt auf Vorschlag des Vorstanders die Mitgliederversammlung die Mannschaft vom Spielbetrieb der Verbandsliga zurückzuziehen und in der Kreisliga B – Lebach neu anzufangen.
2001
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Kreisliga B – Lebach, Aufstieg in die Kreisliga A Ill / Theel
2005
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Kreisliga A Ill / Theel
2005
Gründung der Theaterfreunde Heiligenwald mit Stammbühne im Bürgerhaus Heiligenwald.
05.2005
Bezug des Neubaus des katholischen Kindergartens Schiffweiler in der Parkstrasse
2006
Die FSG Schiffweiler wird Meister der Bezirksliga Nord, Aufstieg in die Landesliga Nord / Ost
November 2006
Wolfgang Stengel, SPD, wird Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler.
2007
Eröffnung des Nordic Walking Parks im Naherholungsgebiet Itzenplitz.
28.01.2008
Der in den 80er Jahren vom Friedhof entfernte Engel wurde wieder auf einem behauenen Granitsockel auf dem Schiffweiler Friedhof aufgestellt.
Der 1,80 Meter hohe Engel war von Schiffweiler Geschäftsleuten gestiftet worden und sollte an die 25 beim schweren Grubenunglück in Reden 1907 tödlich verletzten Bergleute aus dem Ort erinnern. Die Skulptur stand auf dem Bergmannsgrab des Friedhofes und wurde in den 80er Jahren aus Sicherheitsgründen abgebaut.
Erich Noss hatte den Kupferengel vor 25 Jahren mit einem Schubkarren nach Hause gebracht. Schon damals ließ ihn der Gedanke nicht los, den Engel wieder zusammenzubauen. Damals bestand der Engel nur noch aus Fragmenten. Erich Noss und sein Bekannter Georg Schütz, ein anerkannter Restaurator aus Welschbach, beschlossen den Engel wieder zu restaurieren. Kalkuliert wurden damals rund 14.000 Euro. Eine neue Nachbildung hätte fast das doppelte gekostet. Um die Finanzierung sicher zu stellen, wurde ein Förderverein ins Leben gerufen.
Mitte Dezember 2008
Eröffnung des Edutainment-Park „Gondwana – Das Praehistorium“
08.12.2009
Der vollständige Abriss des Bahnhofs Schiffweiler beginnt. Mitte Januar wurde er beendet und an Stelle des Bahnhof entstehen nun eine Parkplatz für Bahnfahrer und eine Buhaltestelle. Käufer des alten Bahnhofes ist die Naturland Ökoflächenmanagement GmbH (ÖFM). Diese Erhält nach Abschluss der Abrissarbeiten und der Befestigung der Fläche im Tauschhandel von der Gemeinde Schiffweiler eine Waldfläche im Stennweiler Forst, das Quellgebiet des Mühlbachs unterhalb des Stennweiler Friedhofs.Über weitere Daten würde ich mich sehr freuen. Also keine Scheu und einfach eine Email an die im Impressum angegebene Adresse schreiben oder das Kontaktformular nutzen. Quellen:Dr. Helmut Weyland, Erinnerungen an die Klinkenmühle, Unser Blättsche Nr.38
Dr. Helmut Weyland, Das „Anti-Maibaumgesetz“, Unser Blättsche Nr.40
Dr. Helmut Weyland, Friedhofsangelegenheiten anno dazumal, Unser Blättsche Nr. 50Dr. Horst Wilhelm, Boomendes Heiligenwalder „Wirtschaftsleben“ in preußischer Zeit, Unser Blättche Nr. 38Dr. Horst Wilhelm, Was geschah im März 1945 in Heiligenwald?, Unser Blättche Nr. 39Dr. Horst Wilhelm, Vergessene kirchliche Jubiläen, Unser Blättche Nr. 50Webseite der Gemeinde SchiffweilerWebseite von Markus PeitzWebseite der Freiwilligen Feuerwehr HeiligenwaldWebseite der FSG SchiffweilerWebseite des FC 08 Landsweiler-Reden